Kräutersorten

Blütenknospen mit breitem Wirkspektrum – das Johanniskraut

Das Johanniskraut ist eine Heilpflanze, die ihren Namen deshalb trägt, weil sie Ende Juni um den Johannistag herum blüht. Sie wird meistens als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Verstimmungen oder nervöser Unruhe eingesetzt. Ihre wichtigsten Wirkstoffe sind die sogenannten Hypericine.

Heilpflanze mit großem Wirkpotenzial

Hypericinen wird nicht nur ein positiver Effekt gegen Viren und Bakterien zugeschrieben – sie haben auch eine stimmungsaufhellende Wirkung bei leichten bis mittelschweren Depressionen. Neben Hypericinen enthält Johanniskraut auch entzündungshemmende Flavonoide, antibakteriell wirkendes Hyperforin sowie verschiedene Gerbstoffe und ätherisches Öl. Vor allem die Blütenknospen der Johanniskrautpflanzen sind reich an Wirkstoffen: Als Arznei werden überwiegend ihre Extrakte sowie Tees aus den blühenden Triebspitzen verwendet. Das Wirkprinzip von Johanniskraut beruht darauf, dass durch eine Einnahme spezielle Botenstoffe des Nervensystems länger und in höherer Zahl im Körper verfügbar bleiben. Außerdem wird die nächtliche Ausschüttung des Hormons Melatonin gefördert, das unter anderem für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist. Sehr hellhäutige Menschen müssen sich unter der Einnahme von Johanniskraut sehr gewissenhaft vor erhöhter Sonneneinstrahlung schützen, da die Pflanze zu einer Überempfindlichkeit gegen Licht führen kann.

Mehr Licht für Seele und Körper

Auf Grund einschlägiger Studien wird Johanniskraut erfolgreich als Mittel gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt:

  • Psychovegetative Störungen
  • Depressive Verstimmungen
  • Winterdepressionen und entsprechende Störungen in den Wechseljahren
  • Angstzustände und nervöse Unruhe
  • Schlafstörungen

Auch als Öl findet die Heilpflanze viele Anwendungsbereiche. Innerlich wird es gegen entzündlich bedingte Verdauungsbeschwerden angewendet, äußerlich eignet es sich für die Behandlung von

  • Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen
  • Schnitt- und Schürfwunden
  • Sonnenbrand und Verbrennungen ersten Grades
  • Nervenschmerzen
  • Rheumatischen Beschwerden

Johanniskraut in der Forschung

Das gesamte Wirkpotenzial von Johanniskraut ist noch längst nicht erschlossen: Spezielle Extrakte daraus wurden beispielsweise gegen Morbus Alzheimer getestet. Hypericin wiederum, das die Eigenschaft hat, sich an krebsartigen Zellen zu sammeln, wird mehr und mehr als Indikator für Krebszellen eingesetzt und kann diese sogar abtöten. Darüber hinaus wurde beobachtet, dass es gegen hochresistente Bakterien wirken kann.

Foto: Thinkstock, iStock, LianeM

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