Kräuter als Heilmittel

Die Alraune: von der Zauberpflanze zum homöopathischen Mittel

Alraune-Blüten

Es gibt wohl kaum eine andere Pflanze, die so legendenträchtig und sagenumwoben ist, wie die Alraune. Ihre Wurzeln waren bereits in der Antike und im Altertum sehr gefragt. Die echte Alraune versprach dem Besitzer Reichtum, Gesundheit und Glück. Doch in der Zauberpflanze steckt noch so viel mehr.

Sagenumwobene Hexenpflanze mit Zauberkräften

Die Legenden und Mythen, die sich um die Alraune ranken, sind genauso umfangreich, wie die Anwendungsmöglichkeiten. Das Geheimnis der Pflanze steckt in der Wurzel, die deutlich eine menschliche Gestalt erkennen lässt. Doch es war nicht jedem vergönnt, die Zauberpflanze mit Wurzel zu bekommen. Eine Legende besagt, dass derjenige, der die Pflanze mit bloßen Händen pflückt, zum Opfer des Teufels wird. Sobald man die Pflanze aus dem Boden zieht, stößt sie einen qualvollen Schrei aus, der alle Hörenden in den Wahnsinn oder in den Tod trieb. Um nicht selbst Opfer zu werden, verstopfte man sich die Ohren mit Wachs oder Pech und band den Schweif eines schwarzen Hundes an die Alraune. Dieser sollte die Zauberpflanze aus dem Boden ziehen. Damit die Alraune ihre magischen Kräfte entfalten konnte, musste sie einmal in der Woche in Wein gebadet werden. Zudem zog man der Zauberpflanze ein weißes frisches Seidenhemd und einen roten Seidenrock an.

Die Alraune als Heilpflanze

Als Heilpflanze wurde die Alraune (Mandragora officinarum) bereits vor über 4.000 Jahren gegen Schmerzen, Schlafstörungen und nervösen Beschwerden eingesetzt. Sie heilte Krankheiten, half Frauen bei der Geburt und galt als potenzsteigernd.

In der Medizin wird sie, aufgrund ihrer hochtoxischen Wirkung, heute nicht mehr eingesetzt. In stark verdünnter Form findet sie jedoch noch in der Homöopathie ihre Anwendung. Sie wirkt menstruations- und schlaffördernd sowie schmerzstillend und krampflösend. Zudem kann sie zum Beispiel gegen Folgendes angewendet werden:

  • Asthma
  • Blasenkrampf
  • Bronchitis
  • Gelenkentzündungen
  • Ischias
  • Kopfschmerzen

Die Alraune selbst kultivieren

Es gibt männliche und weibliche Exemplare der Alraune. Die männlichen Vertreter kommen endemisch nur im Mittelmeerraum vor. Wer die Alraune selbst kultivieren möchte, greift zum weiblichen Exemplar, der Mandragora officinalis var. Autumnalis. Diese lässt sich bequem im Pflanzkübel kultivieren. Die Pflanze wird im Frühjahr oder Herbst ausgesät und verträgt keinen Frost. An einem geschützten, halbschattigen bis sonnigen Standort gedeiht sie in humusreichen Böden. Nicht umtopfen!

Bild: Thinkstock, iStock, PicturePartners

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