Kräuter als Heilmittel

Verspannung, Erkältung, Schlafstörungen – Kräuterwickel können helfen

Schon die Menschen in der Steinzeit kannten die wohltuende Wirkung des Wassers. Hatte man sich die Hand verletzt, hielt man diese unter das kühle Nass um Blutergüsse oder Schwellungen zu verhindern. Diese Verhaltensweise hatte man sich von den Tieren abgeschaut. Und auch die Anwendung von gesunden Kräuterwickeln hat eine lange Tradition. Entwickelt hat sich diese aus der jahrhundertelangen Erfahrung mit Kräutern, als auch aus der Wassertherapie.

Der Unterschied zwischen kalter und heißer Wickel

Durch die Anwendung heißer Wickel führt man dem Körper passiv Wärme zu. Die Blutgefäße dehnen sich aus und die Durchblutung wird angeregt. Nährstoffe, Abwehrstoffe und Sauerstoff gelangen auf diese Weise verstärkt zu den Zellen. Dadurch wird der Abtransport von Abbaustoffen und Bakteriengiften gefördert. Auch innere Organe werden reflektorisch durch die heißen Wickel beeinflusst. Grundsätzlich entspannt ein heißer Wickel die Muskeln, Verspannungen lösen sich und es führt zu einem Wohlbefinden.
Kalte Wickel wirken genau umgekehrt. Die Blutgefäße verengen sich und auf diese Weise wird weniger Blut in die Zellen gepumpt. Dadurch werden der Zellstoffwechsel sowie der Abtransport von Abfallstoffen herabgesetzt. Auch die Keimteilung wird durch die Kälte gehemmt. Durch die kalten Wickel wird die Wärme abgeleitet, ein kühlender Effekt tritt ein, wodurch die Durchblutung gesenkt, Schwellungen gemindert, Bakterienwachstum gehindert und Schmerzen herab gesetzt werden.

Wie wickelt man richtig?

Ein Wickel sollte aus zwei bis drei Tüchern bestehen, wobei das Innerste eines Wickels in einer Kräuterlösung getränkt oder mit einem Kräuterbrei bestrichen wird. Des Weiteren kann das innere Baumwolltuch auch mit frischen Kräutern belegt, mit Tinkturen betropft oder mit Salben bestrichen werden. Drum herum wickelt man zum Abschluss das Wolltuch. Die behandelnde Person sollte völlig entspannt liegen und der Wickel darf nie zu fest und auch nie zu heiß sein. Das Befinden sollte stets überprüft werden und der Wickel wird so lange aufgelegt, wie er dem Patienten gut tut. Sollte man sich unwohl fühlen, sollte er sofort entfernt werden. Nach dem Wickel wird die Hautpartie gründlich z.B. mit Johanniskrautöl eingerieben und unter einer Decke geruht.

Welche Kräuter bei welchen Beschwerden?

Da es fast unmöglich ist, alle Kräuterwickel mit ihren Anwendungsgebieten aufzulisten, werden hier nur die häufigsten Kräuterwickel vorgestellt.


Kalter Fußwickel mit Arnika hilft bei:


– Quetschung, Verstauchung, Prellung
– Zerrung von Muskelteilen und Sehnen
– Bluterguss
– Schlafstörungen
– Insektenstiche


Heißer Bauchwickel mit Kamillentee hilft bei:


– angespanntem Bauch
– Magen-Darm-Krämpfen
– träger Verdauung
– Nervosität, Stress
– kalten Füßen


Heißer Brustwickel mit Thymian hilft bei:
– Entzündungen der Atemwege
– Husten/Bronchitis


Vorsicht: bei Fieber den Brustwickel nicht anwenden!

Foto: Thinkstock, iStock, HeikeRau

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