Kräuter als Heilmittel

Heilpflanze Hopfen: Schon bei den alten Römern im Einsatz

Heilpflanze Hopfen: Schon bei den alten Römern im Einsatz

Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s – so lautet ein alter Trinkspruch. Hopfen ist bekanntlich ein Bestandteil des Biers und für den herben Geschmack verantwortlich. Doch Hopfen ist auch eine äußerst wirkungsvolle Heilpflanze, das ist spätestens seit 8. Jahrhundert bekannt.

Gewöhnlicher und Echter Hopfen zählt zur Familie der Hanfgewächse, er kommt vor allem in Deutschland vor. Das weltweit größte Anbaugebiet befindet sich im bayerischen Hallertau, wo der Hopfen wohl seit dem 8. Jahrhundert vorkommt. Seit dieser Zeit ist auch die antibakterielle Wirkung des Hopfens bekannt, die Pflanze wurde zum Konservieren verwendet – und als Heilpflanze zur Linderung von Leber- und Gallenbeschwerden. Dass Hopfen auch ein wirksames Schlafmittel und eine die Nerven beruhigende Wirkung hat, ist dagegen erst seit dem 18. Jahrhundert bekannt.

Als Heilpflanzen eigenen sich nur weibliche Hopfen-Blüten

Hopfen ist zweihäusig, es gibt männliche wie weibliche Pflanzen. Als Arzneimittel und zum Bierbrauen werden ausschließlich die Hopfenzapfen der weiblichen Blüten verwendet. In ihrem Hopfenharz sind Bitterstoffe enthalten, arzneilich wirksam sind vor allem die Stoffe Humulon und Lupulon.

Hopfen hat eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung, regt den Appetit, die Verdauung und die Bildung von Magensaft an. Außerdem wird Hopfen eine ähnliche Wirkung wie dem weiblichen Sexualhormon Östrogen nachgesagt, er wird daher auch bei Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden eingesetzt. Hier fehlen aber noch Studien, die eine medizinische Wirkung in diesem Bereich belegen.

Hopfen als Schlafmittel: Mit Baldrian kombinieren

In erste Linie findet Hopfen aber als Schlaf- und Beruhigungsmittel Verwendung, das belegen Laborexperimente. Hopfen wird als Schlafmittel zumeist in Kombination mit Baldrian eingenommen. Die beiden Kräuter docken an unterschiedlichen Stellen im Körper an und ergänzen sich daher in ihrer den Schlaf fördernden Wirkung. Bei Problemen, einzuschlafen oder nachts durch zu schlafen, sollten also beide Heilpflanzen miteinander kombiniert werden.

Die Wirkung der Pflanzen-Kombi ist mild, ihr Effekt macht sich nicht sofort bemerkbar. Es dauert etwa zwei bis vier Wochen, bis einen schlaffördernde Wirkung eintritt. Dafür sind bislang aber auch keinerlei Nebenwirkungen bekannt. Und einen Hangover-Effekt wir chemische Schlafmittel, bei denen man sich am Morgen müde und körperlich unfit fühlt, gibt es auch nicht.


Bildquelle: Thinkstock, 167286684, iStock, Alberto Bogo

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