Kräutersorten

Liebstöckel – mein Maggi!

Nusskraut, Liebrohr, Luststock, Saukraut – das sind nur wenige Namen für den Liebstöckel, dessen Ruf vielseitig und durchweg positiv ist. Ich verwende das Kraut überwiegend als Gewürz, nachdem ich vor den Augen einer bekennenden Öko-Freundin meine Pilzsuppe mit Maggi verfeinern wollte. Denn ob ich es glaubte oder nicht, Liebstöckel schmeckt tatsächlich wie mein favorisiertes Supermarktgewürz! Kein Wunder also, dass es trotz einer langen Tradition heute gern als Maggikraut bezeichnet wird.

Ein Hauch Erotik im Essen

Ursprünglich kommt das Kraut aus dem Nahen und Mittleren Osten und wurde schon von Karl dem Großen in seine Güterverordnung aufgenommen – Stempel drauf und der gute Strauch war „anbauwürdig“, weshalb er heute noch traditionsgemäß in sämtlichen mitteleuropäischen Klostergärten, Burganlagen und Bauernhofoasen vertreten ist. Selbst die Römer haben Liebstöckel gern verwendet und das liegt nicht an ihrem ausgeprägten Geschmack für ein gutes Gewürz in Suppen, Eintöpfen und Salaten. Nein, dem aromatischen Gewächs wird auch eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Diese wurde bei meiner Bekannten nach dem Verzehr der Pilzsuppe zwar nicht zutage gefördert, aber ein Placebo kann ja schließlich auch Kopfschmerzen lindern. Alles eine Sache der Einbildungskraft! Und als ob das nicht genug wäre, lindert Liebstöckel kräutertypisch jegliche Beschwerden, denn es enthält ätherische Öle, die vor allem Krämpfe lösen, Verdauungsbeschwerden lindern und Nierenerkrankungen vorbeugen. Ein Hoch auf das Maggikraut!

Foto: Joerg Mikus/TAP – Fotolia

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