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Spice – Gefährliche Partydroge oder harmlose Kräutermischung?

Gestern habe ich ja hier auf Kräuterallerlei schon damit begonnen, mal genauer in die „Spice-Tüte“ zu schauen. Natürlich nur virtuell, denn auch, wenn die Droge in Deutschland nicht verboten ist, kann sie doch ebenso schnell psychisch abhängig machen, wie andere so genannte „weiche Drogen“. Mittlerweile sollen sich sogar schon Menschen wegen „Spice“ in Therapie begeben haben.

Es stellt sich mir so dar,  als hätte ein findiger Geschäftsmann alle Kräuter dieser Welt zusammengesammelt, die in ihrer Wirkung in irgendeiner Weise mit Cannabis Ähnlichkeit haben. Denn auch die vierte Pflanze der dDer Sibirische Löwenschwanz (Marihuanilla bzw. wiss. Leonorus sibiricus) kann halluzinogen wirken. Der Lippenblütler ist in der Traditionellen chinesischen Medizin als „Yu Mi Cao“, oder „Sibirisches Mutterkraut“ bekannt. Verwendung findet die Pflanze hier vor allem gegen Pilzinfektionen, zur Entgiftung und als Kreislauf anregendes Medikament. Außerdem wirkt das Kraut harntreibend, es regt den Uterus an und hat einen narkotisierenden Effekt.

Ebenfalls berauschend wirkt „Afrikanisches Löwenohr„. Bei „Leonotis leonurus“ handelt es sich um ein Kraut, dass auch außerhalb der Spice-Mischung schon als Cannabis-Ersatz bekannt ist. So kennt man die Droge z.B. bei den Khoi Khoi (südafrikanischer Stamm) und darüber hinaus auch in Nordamerika. Unter Insidern ist das Kraut als „Wilder Hanf“ (Wild Digga) bekannt. Es enthält besonders viel Cumarin, das auch in Tonkabohnen vorkommt und beispielsweise als synthetischer Zusatzstoff aufgrund seiner toxikologischen Wirkung in den USA verboten ist. Einer der wohl stärksten Bestandteile in der Mischung ist das so genannte „Indian Warrior„. Die Pflanze ist vor allem für ihre stark narkotisierende und muskelentspannende Wirkung bekannt. Auch die  „Blaue Lotusblume“ soll eine narkotisierende Wirkung haben und in Spice enthalten sein.

Das letzte Kraut in der Mischung ist „Scuttelaria nana“, das Helmkraut. Früher kannte man die Pflanze als Beruhigungsmittel, bei Epilepsie und Schlafproblemen.

Was ich persönlich im Zusammenhang mit Spice sehr problematisch finde, ist die Verharmlosung aufgrund der Legalität. Besonders Jugendliche sind gefährdet, denn die Nebenwirkungen, die im Übrigen noch gar nicht bekannt sind, werden unterschätzt. Es gibt keine klinischen Studien die eventuelle Langzeitauswirkungen untersucht haben. Zudem ist die Droge frei verkäuflich und das zu Preisen, die gerade für jüngere Zielgruppen attraktiv sind. Ich bin gespannt, wie die Bundesregierung in nächster Zeit mit dem Thema umgeht. Glaubt man „Verschwörungstheorien“ in einigen Internetforen, wird nicht viel passieren: Es gibt nämlich Menschen, die der festen Überzeugung sind, dass „Spice“ von den Staaten der EU in Umlauf gebracht wurde, um endlich legal an den „Kiffern“ zu verdienen. Was auch immer passiert, man sollte sich doch gut überlegen, ob man seine Gesundheit für einen zweifelhaften Rausch auf´s Spiel setzt, denn es gibt auch Gerüchte darüber, dass in der legalen „Bio-Droge“ chemische Substanzen enthalten sind, die die Wirkung der angeblich verwendeten Kräuter boosten.

In dem Video heißt es, dass Spice in den Niederlanden sogar verboten ist. User der Droge beschreiben die Wirkung im Vergleich zu Hanf als stärker.

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  • verwirrter
    31. Januar 2012 at 03:16

    Die dominierenden Wirkstoffe in Spice und ähnlichen immer noch als „Räuchermischung“ angebotenen „legalen“ Kräutermischungen sind synthetische Cannabinoide. Die enthaltenen Kräuter in diesen Mischungen sollen nur den Schein der Harmlosigkeit wahren…