Kräutersorten

Wiesenkerbel: Essbares Wildkraut

Der herkömmliche Gartenkerbel hat noch einen Verwandten unter den Wildkräutern, der auch essbar ist und kostenlos an jedem Wegrand wächst.

Wenn man den Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) sammelt, tut man vielleicht auch dem einen oder anderen Landwirt einen Gefallen, denn der, als Futterpflanze wertlose, Doldenblütler vermehrt sich oft übermäßig auf Nutzflächen. Schuld daran ist oft eine zu starke Düngung, die den Boden zu sehr mit Stickstoff belastet. Diese Zustände liebt der Wiesen-Kerbel. Die Pflanze ist mehrjährig und erreicht Wuchshähen von bis zu 150 Zentimetern. Im April zeigen sich die weißen Doldenblüten und verzieren bis Juni die Landschaft.

Anders als sein „kultivierter“ Bruder, der Gartenkerbel, ist der Wildkerbel eher herb und besitzt ein Möhrenaroma, das auch beim Zerreiben der Blätter zu Tage kommt. Man verwendet Wurzeln und Blätter in der Küche. In früheren Zeiten war die Herstellung von Wiesen-Kerbelgerichten nicht unbekannt. In der Gourmetküche hat der Wiesen-Kerbel meines Wissens noch keinen Platz, bei der Entwicklung in der jüngsten Zeit kann das aber nicht mehr lange dauern. Wir können den Sterneköchen einen Schritt voraus sein und aus dem Kraut einen hervorragenden Begleiter zu Quark, Dips, Frischkäse, Salaten und Suppen machen. Verwendet werden die sehr jungen und zarten Blätter.

Beim Sammeln sollte man unbedingt ein Buch oder eine Experten mitnehmen, denn es besteht sehr große Verwechselungsgefahr mit den giftigen Pflanzen „Gefleckter Schierling“ und „Taumel-Kälberkropf“

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  • Christian Walter
    27. Oktober 2010 at 01:13

    Sehr geehrte Nicole,

    das der Wiesenkerbel noch keinen Einzug in die Gourmetküche gefunden hat, stimmt nicht ganz. Rene Redzepi vom Restaurant Noma in Kopenhagen (2 Michelin Sterne und bestes Restaurant der Welt laut des San Pellegrino Restaurant Guide) benutzt den wilden Kerbel z.B. für sein Dessert „Birkenwald“. Dieses besteht aus Birkenmeringues, Birkensorbet und einem Metgelee. Dazu gibt Redzepi den Wiesenkerbel

    Mit freundlichen Grüßen
    Christian Walter