Rezepte mit Kräutern

Das Scharbockskraut: Proviant gegen Frühjahrsmüdigkeit

Scharbockskraut gehört zu den Frühaufstehern, wenn es heißt, den Frühling zu begrüßen. Stellenweise überziehen ganze Teppiche der wild wachsenden Pflanze den Waldboden. Ihre Blätter bieten ein raffiniertes Geheimrezept gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Im Schatten von Bäumen und Parkanlagen fällt die Pflanze nur durch ihre gelbe Sternenblüte auf. Mit ihren unscheinbaren Blättern und den knorpeligen Wurzeln wird erst nicht klar, warum dieses Wildkraut so besonders sein soll. Doch die jungen Blätter von Ranunculus ficaria wirken beim Verzehr wie eine Vitaminspritze, denn sie enthalten viel Vitamin C, das vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann.

Ein Helfer in der Not

In der frühen Geschichte der Pflanze wussten die Seefahrer schon von dem Geheimnis des Scharbockskrauts. Die als Proviant getrockneten Blätter retteten durch ihr Vitamin C so manchen Seefahrer vor der Skorbut, einer Vitamin-C-Mangelkrankheit. Höchstwahrscheinlich wurde davon auch ihre Bezeichnung abgeleitet. „Himmelsbrot“ oder „Himmelsgerste“ hieß die Pflanze in Hungerzeiten, denn ihre Wurzeln und Brutknospen können zu Mehl vermahlen und als Brot gebacken werden.

Nussiger Geschmack

Im Vergleich zu Brennessel und Knoblauchrauke enthält das Scharbockskraut weniger Vitamin C. Mit 1385mg/kg hat die Brennessel den höchsten Vitamingehalt, allerdings ist das Ernten der Blätter durch ihre Brennhaare erschwert. Mindestens genau so gut lässt sich die „Himmelsgerste“ in der Küche verwenden. Salate oder Quark peppt die Wildpflanze mit ihrem nussigen Geschmack auf, auch als Spinat verarbeitet, ist sie sehr schmackhaft. Mehr zur Zubereitung des Scharbockskraut gibt es nächste Woche.

Giftige Blätter

Beim Sammeln und Essen der Pflanze ist Vorsicht geboten, denn nicht jeder Bestandteil ist zu jeder Zeit genießbar. Nur die jungen Blätter von Ranunculus ficaria sind gesundheitlich unbedenklich. Beginnt das Scharbockskraut zu blühen, sollten Sie die Finger davon lassen, denn der Anteil an den Scharfstoffen Anemonin und Protoanemonin ist nun erhöht und führt zu Darmkoliken, Erbrechen und Nierenreizungen. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie eine Geschmacksprobe machen. Schmecken die Blätter scharf, dürfen sie nicht gegessen werden.

Vitaminspritze spezial

Neben ihrem nussigen Geschmack wird das Scharbockskraut auch wegen seiner medizinischen Wirkung geschätzt. Sie liefert dem Körper lebenswichtiges Vitamin C, das besonders bei Stress in hohem Maße benötigt wird. Getrocknet im Kräutertee regt die Pflanze den Hautstoffwechsel an und reinigt von innen. Frisch in einem Salat verarbeitet, trägt das Wildkraut zur Blutreinigung bei und vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit. Quasi eine Vitaminspritze mit Spezialwirkungen.

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