Kräutergarten

Mykorrhiza: Pflanzen mit Pilzen natürlich düngen

Mykorrhiza, Mykorrhizae und Mykorrhizen – schon mal gehört? Die meisten Hobbygärtner haben die Begriffe sicher schon mal gehört. Es handelt sich bei Mykorrhiza, die anderen beiden Bezeichnungen stehen für die Mehrzahl von Mykorrhiza, um eine Pilzwurzel, die eine Lebensgemeinschaft mit Pflanzen eingehen kann. Wie diese Symbiose funktioniert und was sie bringt, erfahren Sie hier.

Mykorrhiza: Symbiose hat Vorteile für beide Seiten

Träumt nicht jeder Hobbygärtner von einem gepflegten Garten mit hübschen Blumen und krankheitsresistenten Pflanzen? Mykorrhizapilze sollen Pflanzen schöner machen, Untersuchungen bestätigen die positive Wirkung der Pilze auf Pflanzen. Grund dafür ist eine Symbiose zwischen Pilz und Pflanze. Diese Verbindung lässt beide Seiten profitieren: Die Pflanze erhält aus dem Mykorrhiza-Pilzgeflecht unter der Erde Wasser und wichtige Nährstoffe, kann dadurch besser wachsen, blüht länger und trägt mehr Früchte. Zudem wird sie resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten.

Das Mykorrhizapilz-Geflecht besteht aus hauchdünnen Zellfäden, kann Wasservorkommen im Boden besser als die Pflanze erschließen. Die Pflanze wiederrum versorgt den Pilz mit Assimilate, das sind energiereiche Stoffe, die durch die Photosynthese entstehen. Der Pilz kann unter der Erde nämlich keine Fotosynthese betreiben, weshalb ihm lebensnotwendige Kohlenhydrate (Zucker) fehlen. Diese Kohlenhydrate erhält der Pilz durch die Verbindung mit den Pflanzenwurzeln in der Erde.

Symbiose klappt nicht immer

Etwa ein Drittel der Großpilze in unserer Natur sind Mykorrhiza-Pilze. Rund drei Viertel aller Pflanzenarten gehen eine Verbindung mit ihnen ein. Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass es zu einer Symbiose zwischen Pilz und Pflanze kommt. Entscheidende Faktoren sind Bodenart, Feuchtigkeits- und Nährstoffgehalt. Manche Pflanzen lassen sich überhaupt nicht auf eine Symbiose ein. Zu diesen „Verweigerern“ zählen unter anderem Kohlgewächse, Spinat und Rhabarber.

Düngen mit Mykorrhiza nicht immer notwendig

Im Handel ist eine Vielzahl an Düngemitteln mit Mykorrhiza erhältlich. Sie sollen wahre Wunder bewirken. Nicht immer ist die Zugabe von Mykorrhiza notwendig. Zwar schadet das natürliche Düngen mit Mykorrhizapilzen nicht, es ist biologisch unbedenklich, aber ein gesunder Gartenboden weist in der Regel von Natur aus genügend Pilze auf. Die zusätzliche Gabe von Mykorrhiza hat in diesem Fall keine nennenswerten Effekte. Anders sieht es bei ausgelaugten Böden aus. Hier kann sich das Düngen mit Mykorrhizapilzen positiv auswirken.

Tipp: Garten mulchen, mit Kompost versorgen und nur im Notfall zu chemischen Produkten greifen!

Bildquelle: Pixabay, pixel2013, 1507550

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